Wolkenbruch, Koalas und Kängurus



Heute geht's mit dem tigerair Flieger nach Brisbane, laut meinem Reiseführer, der Stadt in Australien mit 365 Tagen Sonne im Jahr. Aus zeittechnischen Gründen habe ich mich überreden lassen in Brisbane nur eine ganze Nacht zu bleiben. Viele haben auch gesagt, das reicht dicke. Ob ich das genauso sehe, wird sich zeigen.

 

In Brisbane gut gelandet, merkte man sofort, dass wir um einiges nördlicher unterwegs waren als zuvor in Sydney, es war viel drückender und feuchter vom Klima her. Wir freuten uns schon auf unser Ibis Hotel und checken dort ein. Um die Ecke haben wir erst mal unseren Hunger beim Subway gestillt. Anschließend sind wir ohne großen Plan Richtung Innenstadt gelaufen und waren beide ziemlich schnell davon überzeugt, dass es hier echt richtig hübsch ist. Die Shopping-Passage lag mega kompakt, überall gab es kostenfreies Wifi in der City und das aller Beste, in Brisbane war überall ein rotes Schild an den Schaufenstern mit den vier wahnsinnig ansprechenden Buchstaben
S-A-L-E!

Meine Shoppinglust war sofort geweckt und schupps die wupps hatte ich den ersten Schritt in den ersten Laden gemacht. Generell war Aussiland ja echt teuer, aber da hier diese vielversprechenden vier Buchstaben überall hingen, musste es ein Schnäppchen für mich geben. Gerade im zweiten Laden, bin ich auf einen Bikini aufmerksam geworden und siehe da, er war genau das Schnäppchen, was ich gesucht hatte. Nebendran noch einer, ach nehmen wir auch mal mit, kann mich ja dann immer noch entscheiden welcher besser sitzt. :-)

Ja ich weis, das war sehr gutgläubig zu denken, dass ich mich für EINEN Bikini entscheide, denn alle beide waren ein Schnäppchen, also landeten auch beide in meiner Einkauftüte, die ich allerdings nicht selbst schleppen musste. Im dritten Laden habe ich mir noch einen Sommer-Einteiler geschnappt - Schnäppchen natürlich :-) 

 

Nach diesen beiden anstrengenden zwei Läden machten wir erst mal eine Pause und gönnten uns einen leckeren Smoothie und checken unsere Emails und Facebook. Wir schlenderten dann noch ein wenig durch die Shoppingpassage, ich total happy mit meinen Schnäppchen in der Tasche und spazierten dann gemütlich am Fluss entlang. Es war unglaublich schön hier. Nachdem es mittlerweile früher Abend war, gingen wir dann langsam zurück ins Hotel um uns frisch zu machen für das Abendessen. Wir wollten auf die andere Seite des Flusses, da sah es sehr vielversprechend aus.

 

Wieder auf den Beinen wurde es langsam dunkel und wir spazierten über die Brücke auf die andere Seite des Flusses. Hier stand ein hellbeleuchtetes Riesenrad, eine tolle mit Blumen geschmückte Promenade, sowie unzählige Bars und Restaurants. Wir suchten uns für heute ein Thailändisches Restaurant aus. Es war wieder und glaublich lecker zu wahnsinnig unverschämten Preisen. Anschließen sind wir noch in ein Open Air Pub eingekehrt. Als unsere Getränke leer waren, schlenderten wir am Fluss entlang und entdeckten plötzlich eine absolut coole Lagune zum Schwimmen. Obwohl es schon nach 22:00 Uhr war, schwammen hier noch Kinder mit ihren Eltern und die Atmosphäre war einfach nur mega ausgelassen. Spätestens jetzt wusste ich, dass ich hier gerne noch länger geblieben wäre. Also wenn ihr in Brisbane seid, bitte plant statt einen Tag bitte mindestens zwei Tage ein, denn hier lässt es sich echt aushalten.

Irgendwann würden wir müde und entschieden uns wieder in Richtung Hotel zu gehen. Auf einmal fing es blitzartig an zu Schütten wie aus Eimern. Wir stellten uns an einem Theater unter, wo gerade eine Vorstellung von König der Löwen zu Ende war und ein paar Fans auf die Darsteller warteten, die dann auch genau da auftauchten. Um die Regenpause zu überbrücken, nutzen wir die Zeit und skypten mit meinen Eltern in Deutschland. Es war aussichtslos, der Regen wurde nicht weniger. Also gingen wir nachdem er etwas nachgelassen hatte, relativ schnell wieder zurück. War ne grandiose Idee, denn gerade mal nach fünf Minuten, dachte sich der australische Wettergott, ich kipp noch ein paar Eimer aus. Wir waren pitsch, wirklich pitsch nass, als wir atemlos am Hoteleingang ankamen. 

Heute ist es endlich soweit, unser Australien Roadtrip beginnt. Wir holten uns 200m vom Hotel entfernt bei Pie Face ein richtig leckeres Baguette und genossen es vorm Hotel indem wir auf unser Taxi warteten. Mittlerweile kam eine ganze Mannschaft von Kapitänen und Stewardessen einer asiatischen Airline im Hotel an und ich vertrib mir die Zeit damit, die genau zu beobachten. Die waren echt gut gelaunt, haben gelacht, Späße gemacht, sogar mit dem Kapitän. Scheint ne sehr gute Crew gewesen zu sein. Unser Taxi brachte uns zum außerhalb gelegenen Autoverleih Jucy Cars.

Der Autoverleih war echt cool muss ich sagen, total auf junge Leute ausgerichtet. Unser Wegbegleiter der nächsten 2,5 Wochen war ein Toyota Carolla oder wie ich ihn nannte Knutschkugel. Will gar nicht schimpfen, denn ich bin da abergläubisch, möchte doch, dass er uns sicher nach Cairns bringt. Wir checkten die Knutschkugel noch nach Schrammen und Beulen ab und dann gings los. Roadtrip die 2.te. Unseren 1. Roadtripp hatten wir damals in Kalifornien.

 

Unser erster Stopp war der Lonepine Koala Sanctionary Park. Ein Koala Park, wo man die kleinen süßen Wildbären knuddeln darf und Kängurus füttern kann. Domi machte sich kurz mit der Knutschkugel vertraut und dann ging es auf die Straße in den Linksverkehr. Nach ungefähr 20 Minuten waren wir schon am Parkeingang. Ich hatte mein Schnäppchen von gestern angezogen, extra für meinen kleinen Koala. NEIN nicht den Bikini, den Einteiler Overall. 

Als wir die ersten Koala in den Gehegen sahen war ich schon hin und weg von den süßen Tierchen. Ich hab ja früher schon immer so eine coole Serien im Fernsehen gesehen. Mittlerweile kenn ich auch den Namen der Serie: Die Noozles. Wer kenn die noch?

Wir sahen ganz viele bunte Vögel, Wombats, Krokodile und straußenähnliche Vögel. Noch mal schnell den Plan gecheckt, wann man denn endlich den kleinen Koala knuddeln darf. Ach es war noch bissi Zeit, also gehen wir erst mal in das Gehege, wo die Kängurus wohnen. Vorbei an den straußenähnlichen Vögeln, die mir persönlich net so geheuer waren und dann war es soweit. Da lag ein Känguru faul in der Sonne rum. Um es herum ganz viele Kinder. Egal ich wollte es auch von Nahem sehen und vor allen ganz vorsichtig mal streicheln. Das war vielleicht cool. Irgendwann musste ich mich dann losreißen um den Kindern den Vortritt zu gewähren, aber das war gar net so schlimm, denn auf uns warteten noch ganz viele Kängurus, die nicht so mega bewacht waren. Man konnte sie streicheln, füttern und fotografieren. Coole Viescher irgendwie. 

Jetzt aber los, es ist soweit, die Koalaknuddelzeit fängt gleich an. Ich hab mir schnell ein Ticket für unglaublich günstige 18$ gekauft und dann war ich mega aufgeregt. Ein Kindheitswunsch ging in Erfüllung! Das Mädel hatte einen Koala auf dem Arm und wird ihn mir gleich in die Arme legen. Hoffentlich mache ich nix falsch. Sie stellte mir den kleinen Bär als Violette vor und zeigte mir genau, wie ich sie zu halten hatte. Dann war sie auf meinem Arm. Mein Freund und der Fotograf machen die Bilder dazu und ich war eins mit Violette. Toll, atemberaubend und unglaublich dieser Moment. Voller Glücksgefühle schauten wir uns noch ein paar andere Tiere an und kauften uns was zu Essen im Shop. Dazu setzten wir uns auf Bänke die überhaupt nicht weit von freihängenden anderen Koalas standen. Ich aß meine Früchte zwar, schenke aber meine Aufmerksam eindeutig den anderen Zeitgenossen. Fand das total faszinierend. 

Da wir allerdings heute noch weiter Richtung Süden nach Byron Bay wollten, musste ich mich bald von meinen neuen Freunden verabschieden. Die 35$ Eintritt waren ihr Geld echt wert und ich war immer noch so verliebt in diesen ganzen Park, dass ich noch ein bisschen Urlaubsgeld in die Spendenkasse des Parks gegeben habe. 

 

Byron Bay, eigentlich gar nicht auf unserer Route in den Norden, wurde uns von jedem empfohlen, da es als Hippie-Dorf galt, was man unbedingt sehen muss. PEACE!


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